Von Herausforderungen und neuen Chancen
Geschäftsführer Manuel Diepolder im Interview
2021 neigt sich dem Ende zu und ein spannendes, turbulentes Jahr liegt hinter uns. Im Interview zieht Manuel Diepolder, Geschäftsführer der Firmen Allgäu Batterie und ALLithium, ein Fazit zum vergangenen Jahr und spricht darüber, warum er positiv in die Zukunft blickt.
Welche Erwartungen hattest du zu Beginn des Jahres an 2021?
Ich hatte nicht erwartet, dass sich die Corona-Pandemie so lange ziehen würde. Damals wie heute war es das bestimmende Thema, jedoch hat Anfang 2021 gerade die Impfkampagne begonnen. Es war gelungen, innerhalb kürzester Zeit mehrere wirkungsvolle Vakzine zu entwickeln, was alle Erwartungen übertroffen hat. Deshalb hatte ich mit einer Normalisierung gerechnet. Dass es nun anders kam, ist sehr bedauerlich.
Welchen Einfluss hatte die Pandemie aus unternehmerischer Sicht auf Allgäu Batterie und ALLithium sowie auf den Arbeitsalltag?
Im Vergleich zu 2020 gab es in Bezug auf die Pandemie objektiv durch das Vorhandensein von Impfstoffen, genügend Tests und Masken weniger Grund zur Sorge. Subjektiv war 2021 aber das deutlich anstrengendere Jahr. Die größte Herausforderung der letzten Monate war es, die Spaltung von Geimpften und Ungeimpften unter Kontrolle zu behalten.
Natürlich haben wir die Pandemie auch im Arbeitsalltag gespürt. Glücklicherweise waren wir bereits vor Corona digital sehr gut aufgestellt und hatten gleich zu Beginn der Pandemie die letzten Vorkehrungen getroffen, um zum Beispiel jeden Mitarbeiter, der üblicherweise im Büro tätig ist, mit einem kompletten Homeoffice-Equipment auszustatten. Die IT-Infrastruktur hierfür lag ebenfalls schon vor. Jedoch lebt unsere Arbeitskultur vor allem durch das menschliche, persönliche Miteinander, und das lässt sich durch nichts ersetzen. Wenn außerdem das Einhalten von sich ständig ändernden Regelungen im Fokus steht, kommen andere Dinge leider zu kurz.
2021 Zusammengefasst in 3 Worten?
Turbulent – aufgrund der Pandemie sowie auch der damit einhergehenden Lieferschwierigkeiten.
Lehrreich – da aus Krisen immer auch Lehren gezogen werden können.
Zuversichtlich – da mich unsere strategische Neuausrichtung zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt.
Du sprichst die strategische Neuausrichtung an. Wie stellen sich Allgäu Batterie und ALLithium denn zukünftig auf?
Wir versprechen unseren Kunden, dass sie von uns immer genau die Lösung erhalten, die optimal zu ihrem Anwendungsbereich passt und mit der sie den größtmöglichen energetischen Nutzen erzielen können. Und auch wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und gehandelt. Mit unserer strategischen Neuausrichtung werden wir den Fokus so setzen, dass wir auch langfristig erfolgreich bleiben werden. Das heißt konkret: Unsere Kunden profitieren weiterhin von unserer langjährigen Erfahrung mit Batterie- und Ladetechnik für Flurförderzeuge und FTS in der Intralogistik, ebenso wie von unseren stationären Batterieanwendungen in allen Bereichen der Notstromversorgung. Darüber hinaus erweitern wir unser Portfolio um den Bereich Batteriespeichersysteme. Denn die zunehmende Elektrifizierung und Digitalisierung in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft fordert auch Unternehmen, sich mit einem ganzheitlichen, nachhaltigen Energiemanagement auseinander zu setzen. Egal, ob im Bereich E-Mobilität, regenerative Energie oder Netzentgeltoptimierung – für die intelligente Speicherung und Nutzung von Energie sind Batteriespeichersysteme ein Erfolgsfaktor.
Welche Learnings nimmst du aus 2021 mit in das nächste Jahr?
Auch wenn es abgedroschen sein mag, trifft es in unserer VUCA-Welt mehr denn je zu – nichts ist so beständig wie der Wandel. Gerade, wenn man meint, es geht etwas gemächlicher zu, wird man von der nächsten unerwarteten Entwicklung überrascht. Die organisationale Resilienz, auf die wir als Gestalter des Unternehmens abzielen, hat dabei einen hohen Stellenwert.
Auch in 2022 werden uns sowohl die Pandemie als auch die angespannten Lieferketten noch einige Monate begleiten. Es wird somit bis auf Weiteres große Unsicherheiten im geschäftlichen und privaten Leben geben. Daher ist es umso wichtiger, als Unternehmen und als Arbeitgeber auch weiterhin ein Partner zu sein, der zuverlässig, nachhaltig, flexibel und menschlich agiert.
Welche Ziele haben Allgäu Batterie und ALLithium in 2022?
Wir möchten in unseren vier Geschäftsfeldern Blei-Traktion, Lithium-Ionen-Batterien, Notstromversorgung und Batteriespeichersysteme weiter wachsen. Dafür haben wir Wissen und Strukturen aufgebaut, was nun noch mit personellen Ressourcen ergänzt werden wird. Wir streben an, in unserem geographischen Verbreitungsgebiet in allen vier Bereichen ein führender Anbieter zu sein.
Vor dem aktuellen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft sind wir in Bezug auf Produkte und Service also bestens gerüstet. Und mit dem Wissen, mit wie viel Knowhow und Motivation unser Team jeden Tag an der optimalen Lösung für unsere Kunden arbeitet, schaue ich sehr positiv in die Zukunft.